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Brief von Amalia Schoppe an David Assur Assing

[Hamburg], [September 1836]
Biblioteka Jagiellońska Kraków | SV 230 Schoppe Amalia, Bl. 19 XML-Datei downloaden
Absender/-in
Amalia Schoppe
Empfänger/-in
David Assur Assing
Datierung
September 1836
Absendeort
Hamburg
Empfangsort
Hamburg
Umfang
1 Blatt
Abmessungen
Breite: 125 mm; Höhe: 205 mm
Foliierung
Foliierung mit Bleistift durch die Biblioteka Jagiellońska Kraków.
Herausgeber/-innen
Jadwiga Kita-Huber; Jörg Paulus
Bearbeiter/-innen
Quellenrecherche, Transkription, Auszeichnung nach TEI P5 und Annotation durch Paweł Zarychta; Korrektur durch Simona Noreik
Bibliographie
Ludwig Stern: Die Varnhagen von Ensesche Sammlung in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin: Behrend & Co. 1911.

Seite „19r“

19

Assing
Gott zum Gruß, theurer Assing!

Da bin ich seit einigen Tagen wieder, reise aber in
der nächsten Zeit wieder von dannen, und zwar nach
Oldenburg, zu meinem lieben Jungen, der mich mit
Sehnsucht erwartet. Ein Stückchen von Nord-Deutschland,
Ratzeburg, Gadebusch, Schwerin, Ludwigslust, Boitzen-
burg
, Lauenburg u. s. w. habe ich besucht und mir
Alles gehörig besehen. Auf der Reise war mir
ganz wohl, auch fand ich in Ratzeburg und Schwerin
kalte Bäder in den Seen, die ich täglich be-
nutzte, Ihrer gütigen Vorschrift eingedenk.

Beifolgenden, mir auffallend erscheinenden Schwamm
pflückte ich heute von der Erde im Garten
einer Bekannten; vielleicht ist er Ihnen nicht
neu: mir ist er noch nicht vorgekommen,
daher nahm ich ihn für Sie mit.

Rosa und die Kinder sind herzlich gegrüßt,
auch würde ich sie schon begrüßt haben, wenn
Geschäfte und die noch bevorstehende Reise
mich nicht zu sehr in Anspruch genommen
hätten.

Sagen Sie Rosa, daß eine Maler-Akademie,
die von einem Dänischen, sehr geschickten Maler
begründet werden soll, im Werke ist; ich biete
eifrigst die Hand dazu; den Künstler
bitte
ich, Ihnen gelegentlich zuführen zu dürfen.
Ich habe zu Schwerin und Ludwigslust in den
Großherz. Schlössern köstliche Gemälde gesehen
und mich sehr daran erquickt.

Dienstag Nachmittag.
Ihre
treue
Amalia.

Seite „19v“