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Umfang und Struktur

Die Sammlung Varnhagen, wie wir sie heute kennen und die nach dem Willen Ludmilla Assings als Varnhagen von Ense’sche und ihren Gründer*innen nach als Sammlung Varnhagen-Assing zu bezeichnen wäre, umfasst Handschriften von ca. 9.000 Personen, die im Laufe der Jahre um Drucke, Zeichnungen, Notizen und sonstige Memorabilia ergänzt wurden.

Die Kollektion wurde von der Vernichtung im Zweiten Weltkrieg nahezu gänzlich verschont, eine Spur ihrer Geschichte bleibt aber ihre Aufspaltung. Der größte Teil der Kästen der Sammlung Varnhagen mit den Signaturen 1–299 und 301 wird in der Krakauer Jagiellonen Bibliothek aufbewahrt, während die restlichen mit den Signaturen 300 sowie 302–307 in Berlin verblieben sind.

Im Unterschied zu Krakau, wo die Anfang des 20. Jahrhunderts von Ludwig Stern eingeführte Anordnung und Archivierungstechnik beibehalten wurde, gab die Staatsbibliothek zu Berlin wahrscheinlich in den 1970er Jahren die historische Systematik auf. Die genannten Signaturen 300, 302–307 wurden dort in ein neues Kasten- und Signaturensystem überführt, was der Arbeitskatalog von Helga Döhn dokumentiert. In Berlin befinden sich auch die nach Auflösung und Verkauf der Bibliothek Varnhagens übriggebliebenen Bücher (über 2800 Bände), Gemälde und sonstige Plastiken. Die einzelnen Kästen sind nach Nummern und die darin befindlichen Mappen – wie schon in den Zeiten Varnhagens – alphabetisch und bei größeren Nachlässen zusätzlich thematisch geordnet. In den einzelnen Konvoluten folgen den biographischen Notizen, Vermerken und Anekdoten Varnhagens, seltener Ludmilla Assings, Bildnisse, persönliche Dokumente, Von- und An-Briefe, literarische Handschriften und Gedrucktes, die mit der jeweiligen Person im Zusammenhang stehen. Die größeren Nachlässe, wie die der beiden Varnhagens, Fürst Hermann von Pückler-Muskaus, der Familien von Arnim und Brentano oder Helmina von Chézys weisen ihre eigenen Ordnungsprinzipien auf, die sich aus dem Archivmaterial bzw. aus dessen Umfang ergeben. Dies gilt besonders für die Kästen mit den nachgelassenen Handschriften und Dokumenten Ludmilla Assings und ihrer Eltern.

 

Als eine der größten und bedeutendsten europäischen Autographensammlungen umfasst sie Handschriften von ca. 9.000 Personen