DE | EN

Editionsrichtlinien

Die Edition „Schriftstellerinnen aus der Sammlung Varnhagen – Briefe, Werke, Relationen“ umfasst verschiedene Textarten. Im Wesentlichen handelt es sich um Briefe bzw. Briefabschriften oder -entwürfe, um Werkmanuskripte und Materialien unterschiedlicher Natur, die in den jeweils den Schriftstellerinnen zugeordneten Mappen der Sammlung Varnhagen zu finden sind. Das Editionsprojekt trägt der Vielfalt und Vielfältigkeit dieser Dokumente Rechnung. Daraus ergibt sich eine gewisse Variabilität in den jeweils angewandten editorischen Entscheidungen und den Darstellungsweisen von Manuskriptseiten, Transkriptionen und Metadaten. Auch im Bereich des Kommentars und der Register folgen die editorischen Lösungen den Besonderheiten des Materials und den unterschiedlichen Erfordernissen und Möglichkeiten hinsichtlich der Tiefe und des Umfangs der Erschließung.

Textkonstitution und Textdarstellung

Editionsgrundlage bilden

  1. Dokumente, die in den Mappen der Sammlung Varnhagen den ausgewählten Schriftstellerinnen zugeordnet sind;
  2. ausgewählte An-Briefe aus anderen Mappen der Sammlung Varnhagen;
  3. ergänzende An- und Von-Briefe aus anderen Archiven;
  4. Kontextmaterialien aus anderen Archiven und Bibliotheken.

Den Schwerpunkt der editorischen Arbeit innerhalb dieses Dokumentenkorpus liegt auf der Erschließung der Briefe. Diese werden textkritisch ediert, unabhängig davon, ob es sich um Ausfertigungen, Konzepte oder Abschriften handelt. Der philologische Befund, ob es sich um eine Ausfertigung, ein Konzept oder eine Abschrift handelt, wird in den Metadaten mitgeteilt. Für die Wiedergabe des Textes gelten die folgenden Richtlinien: Strukturelle Teile des Briefes werden berücksichtigt, soweit die Lesbarkeit davon nicht beeinträchtigt wird. Besonderheiten werden detailliert in der XML-Datei dokumentiert. Passagen an besonderen Schreiborten werden, soweit möglich, in den Fließtext integriert. Nicht eindeutig zuordenbare Passagen werden an das Ende der jeweiligen Seite gesetzt. Ihre genauen Positionierungen sind ebenfalls der zugehörigen XML-Datei zu entnehmen.

Der Zeilenfall wird abgebildet, ebenso Kustoden; auf die originalgetreue Wiedergabe von Devotionalabständen wird verzichtet. Orthographie und Interpunktion werden beibehalten; Schreibfehler werden nicht emendiert, im Zweifelsfall gibt der Stellenkommentar Auskunft zum besseren Verständnis. Gestrichene Stellen werden, soweit lesbar, im konstituierten Text abgebildet; nachträgliche Ergänzungen, Korrekturen innerhalb eines Wortes und weitere Korrekturvorgänge werden in der XML-Datei im Detail mitgeteilt.

Die Unterscheidung zwischen deutscher Kurrent- und lateinischer Schreibschrift – letztere wird vor allem bei Orts- und Personennamen verwendet – wird berücksichtigt, lateinische Schrift wird dabei durch eine serifenlose Type dargestellt. Geminationsstriche werden aufgelöst, die Unterscheidung zwischen rundem und langem s entfällt. Das ӱ der Kurrentschrift wird als solches wiedergegeben. Doppelte Binde- und Trennstriche werden als einfache dargestellt. Auf Sonderzeichen für das Suspensionszeichen, das oft von Endhaken und flüchtigen Schreibweisen schwer zu unterscheiden ist, wird verzichtet; die Transkription versteht sich in diesen Fällen als Annäherung an das vorauszusetzende Leseverständnis. Trenn- und Bindestriche, Auslassungspunkte und Anführungszeichen werden vereinheitlicht und den heute gängigen Zeichen angepasst; Doppelpunkte, die als Abkürzungspunkte zu verstehen sind, werden beibehalten. Einklammerungen werden entweder zeichengetreu nachgebildet oder durch runde Klammern wiedergegeben. Textverlust infolge schadhaften Papiers u. ä. ist in der XML-Datei dokumentiert.

Rekonstruierter Text wird in eckige Klammern gesetzt. Nicht mehr rekonstruierbarer Text wird mit [×××] angezeigt. Unsichere Lesarten werden mit [?] versehen.

Die gängigen und verbreiteten Währungsangaben werden als Buchstabenabkürzungen normiert und in der Regel nicht kommentiert. Eine Währungstabelle weist die in den edierten Texten auftauchenden Währungsangaben – und dort auch die selteneren – nach.

Getrennt- und Zusammenschreibungen sind nicht immer eindeutig zu unterscheiden. Entschieden wird in Zweifelsfällen nach den Gewohnheiten der jeweiligen Schreiberin, gleiches gilt für Groß- und Kleinschreibungen. Einfache und doppelte Unterstreichungen werden als solche wiedergegeben. Mehrfachunterstreichungen werden im Kommentar spezifiziert.

Drucke werden in der Regel nicht transkribiert. Gedruckte Passagen, die eine Einheit mit handschriftlichen Elementen bilden, werden wiedergegeben.

Autorhinzufügungen, Hinzufügungen weiterer Personen – insbesondere solche von der Hand Varnhagens – sowie archivarische Notizen sind Bestandteil der Transkription. Auch die für die Sammlung charakteristischen Provenienzvermerke werden hier berücksichtigt; die Stempel der Preußischen Staatsbibliothek werden in der XML-Datei im TEI-Header verzeichnet.

Die durch die Biblioteka Jagiellońska vorgenommene Foliierung wird am oberen rechten Blattrand und ohne eckige Klammern dargestellt. Paginierungen von Autorinnen und Autoren werden ebenfalls wiedergegeben.

Erschließungsinstrumente

Die Erschließung des Bestandes wird ermöglicht durch zwei Register (Personenregister, Ortsregister) sowie eine Suchoption. Personen, die namentlich nicht bekannt sind, sind – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – verzeichnet.

Der Stellenkommentar liefert Hinweise auf erwähnte Werke, Erläuterungen zum besseren Verständnis der Textstelle, auf die sich der Kommentar bezieht und Hinweise zu historischen Wortbedeutungen. Um Redundanzen in größerem Umfang zu vermeiden, werden in Abschriften von Briefen, deren Ausfertigung gleichfalls Gegenstand der Edition ist, nur solche Textstellen kommentiert, die sich in von der Ausfertigung abweichenden Passagen befinden.

XML-Richtlinien

Die Grundlage für die Kodierung der Transkriptionen bildet das auf dem DTABf basierende ThULBBf.

Die XML-Dateien des Projektbestands stehen zur Nachnutzung zur Verfügung und sind sowohl im Rahmen der digitalen Edition auf den individuellen Dokumentseiten zugänglich.

Siglen

ADB

Allgemeine Deutsche Biographie. Hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig (und München) 1875–1912.

ALZ

Allgemeine Literaturzeitung, Jena, Leipzig, 1785–1803, Halle 1804–1833.

BBAW

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.

BG

Goethe. Begegnungen und Gespräche. Begründet von Ernst und Renate Grumach. Hrsg. von Renate Grumach und Bastian Röther. 9 Bände. 1965–2018.

BP

Biographische Portraits von Varnhagen von Ense nebst Briefen von Koreff, Clemens Brentano, Frau von Fouqué, Henri Campan und Scholz. Bearbeitet von Ludmilla Assing. Leipzig 1871.

Denkwürdigkeiten

Unvergessenes. Denkwürdigkeiten aus dem Leben von Helmine von Chézy. Von ihr selbst erzählt. 2 Bände. Leipzig: F. A. Brockhaus 1858.

DVjs

Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte.

DWB

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, 1854–1971, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21.

Euphorion

Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte.

Genlis

Mémoires inédits de Madame la Comtesse de Genlis. Sur le dix-huitième siècle et la révolution française, depuis 1756 jusqu’à nos jours. 10 Bände. Paris: Ladvocat 1825.

GG

Goethes Gespräche. Eine Sammlung zeitgenössischer Berichte aus seinem Umgang. Auf Grund der Ausgabe und des Nachlasses von Flodoard Freiherr von Biedermann. Ergänzt und hrsg. von Wolfgang Herwig. 5 Bände. Zürich/Stuttgart (ab Band 4: Zürich/München) 1965–1987.

GSA

Goethe- und Schiller-Archiv Weimar.

GT

Goethe, Johann Wolfgang: Tagebücher. Historisch-kritische Ausgabe. Hrsg. im Auftrag der Stiftung Weimarer Klassik von Jochen Golz u. a. (ab Bd. 6:) im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar hrsg. vom Goethe- und Schiller-Archiv. Stuttgart/Weimar 1998ff.

GW

Goethe-Wörterbuch. Begründet von Wolfgang Schadewaldt. Hrsg. von der Akademie der Wissenschaften der DDR (ab 1998: der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften), der Akademie der Wissenschaften in Göttingen und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Berlin, Stuttgart u.a. 1978ff.

IASL

Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur.

JALZ

Jenaische Allgemeine Literaturzeitung. Jena 1804–1841.

JLM

Journal des Luxus und der Moden. Band 2 (1787) – Band 27 (1812). Hrsg. von Friedrich Justin Bertuch und Georg Melchior Kraus (ab Band 22 [1807] von Carl Bertuch). [Nebst monatlichem Intelligenzblatt bis Januar 1811 und jährlichem Gesamtregister]. Weimar 1787–1812. Mit teilweise kolorierten Kupfertafeln.

Kewitz

„Kommen Sie, wir wollen ‘mal Hausmutterles spielen.“ Der Briefwechsel zwischen den Schriftstellerinnen Therese Huber (1764–1829) und Helmina von Chézy (1783–1856). Hrsg. von Jessica Kewitz. Marburg 2004.

KFSA

Friedrich Schlegel. Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Hrsg. von Ernst Behler [u.a.]. 4 Abteilungen. 35 Bände. Paderborn [u.a.] 1958–2009.

KGA

Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher. Kritische Gesamtausgabe. Hrsg. von Hans-Joachim Birkner [u.a.]. 5 Abteilungen. Berlin/New York 1980ff.

Lebensgesetz

[Woltmann, Karoline von]: Das Lebensgesetz, die Formen, und der gesetzliche Zusammenhang des Lebens. Berlin: Veit 1842.

NA

Friedrich Schillers Werke. Nationalausgabe. Begründet von Julius Petersen, fortgesetzt von Lieselotte Blumenthal u.a. Hrsg. im Auftrag der Stiftung Weimarer Klassik und des Schiller Nationalmuseums Marbach von Norbert Oellers. 43 Bände. Weimar 1943–2006.

NDB

Neue Deutsche Biographie. Hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 1953ff.

Nek

Neuer Nekrolog der Deutschen. Hrsg. von Friedrich August Schmidt. Bd. 1–10 (1823–33), Ilmenau 1824–1834; Bd. 11–30 (1835–1856), 2 Bände Register, Weimar 1835–1856.

OL

Orbis Litterarum.

RA

Briefe an Goethe. Gesamtausgabe in Regestform. Hrsg. von Karl-Heinz Hahn, (ab Band 6) hrsg. von der Stiftung Weimarer Klassik, (ab Band 8) hrsg. von der Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv. Weimar 1980ff.

Stern

Stern, Ludwig: Die Varnhagen von Ensesche Sammlung in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin 1911.

SW

Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Begründet von Eduard Berend. Abt. 3: Briefe. Berlin, 1952–1964.

Thomsen

Thomsen, Hargen (Hrsg.): „… das wunderbarste Wesen, so ich je sah“. Amalia Schoppe. Eine Schriftstellerin des Biedermeier (1791–1858) in Briefen und Schriften. Bielefeld 2008.

WA

Goethes Werke. Hrsg. im Auftrag der Großherzogin Sophie von Sachsen. 4 Abteilungen. 143 Bände. Weimar 1887–1919. Band 144–146: Nachträge und Register zur IV. Abteilung: Briefe. Hrsg. von Paul Raabe. 3 Bände. München 1990.

Wurzbach

Wurzbach, Constant von: Biographisches Lexikon des Kaisertums Oesterreich, enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche seit 1750 in den österreichischen Kronländern geboren wurden oder darin gelebt und gewirkt haben. 60 Bände. Wien 1856–1891.

Zarychta

Zarychta, Paweł: Selbstinszenierung und Gedächtnisbildung. Rosa Maria Assing in Briefen und Lebenszeugnissen aus der Sammlung Varnhagen. Edition und Kommentar. 2 Bände. Berlin [u.a.] 2021.

ZfdPh

Zeitschrift für deutsche Philologie.

Währungen

Carol.

Carolin

Fl, f., fl, fl.

Florin (Gulden)

C.M.

Conventionsmünze, Courant Mark

Fr., Fr, fr.

Franc

Frk

Franken

Frd’or

Friedrich d’or

Ggr.

Guter Groschen

gl., Gr:, Gr, gr

Groschen

Rthl, Rthlr, Rthr, Rh, Rhtl, Rth, rth, r, rtl, rt

Reichstaler

ß, ßl.

Schilling

Th, Thl, Tl., Thlr, Thlr.

Taler

[Mark]

Mark Banco, Courant Mark

W.W.

Wiener Währung

xr., x, Kr.

Kreuzer

Zitierempfehlung

[Titelzeile des jeweiligen Dokuments. Signatur]. In: Schriftstellerinnen aus der Sammlung Varnhagen – Briefe, Werke, Relationen. Digitale Edition, herausgegeben von Jadwiga Kita-Huber und Jörg Paulus (2023ff.) bearbeitet von [Bearbeiter:in]. URL: [https://www.schriftstellerinnen-varnhagen.eu/vollständige-URL], zuletzt aufgerufen am [TT.MM.JJJJ].

Beispiel:
Therese aus dem Winckel an Helmina von Chézy (Dresden, 4. Januar 1813). SV 279 Winckel Therese aus dem, 04.01.1813. In: Schriftstellerinnen aus der Sammlung Varnhagen – Briefe, Werke, Relationen. Digitale Edition, herausgegeben von Jadwiga Kita-Huber und Jörg Paulus (2023ff.), bearbeitet von Betty Brux-Pinkwart. URL: www.schriftstellerinnen-varnhagen.eu/vollständige-URL, aufgerufen am 23.02.2023.