DE | EN

Rosa Maria Assing

Rosa Maria Antonetta Paulina Assing wurde am 28. Mai 1783 als erstes Kind des kurpfälzisch-bayerischen Medizinalrats und Düsseldorfer Stadtphysikus Johann Andreas Jacob Varnhagen und dessen Frau Anna Maria, geb. Kuntz, geboren. Zwei Jahre später kam ihr jüngerer Bruder Karl August Varnhagen zur Welt. Ihre Kindheit verbrachte Rosa Maria in Düsseldorf und in Straßburg, seit 1796 blieb sie mit Hamburg verbunden. Nach dem frühen Tod ihres Vaters 1799 bestritt sie ihren Lebensunterhalt als Erzieherin vorwiegend bei jüdischen Familien der Hansestadt. In den Jahren 1810–1816 führte sie in Altona und dann in Hamburg ihr eigenes Mädchenpensionat. Zugleich schrieb sie zahlreiche Gedichte und Novellen, versuchte sich als Übersetzerin aus dem Französischen. Große Bekanntschaft erlangten auch ihre kunstvollen Scherenschnitte. Zunächst über ihren Bruder Karl August Varnhagen, später selbständig knüpfte sie Kontakte u. a. zu Adelbert von Chamisso, Friedrich de la Motte Fouqué und Justinus Kerner. Zu ihrem engsten Freundeskreis gehörten überdies Amalia Schoppe, Heinrich Heine, Karl Gutzkow und Theodor Mundt. Nach der Heirat (1816) mit dem schriftstellerisch tätigen Arzt David Assur Assing (1787–1843) wurde das Assingsche Haus in der Hamburger Poolstraße zu einem wichtigen Treffpunkt der Hamburger Literatur- und Kunstszene. Rosa Maria Assing starb am 22. Januar 1840. Sie war Mutter von Ottilie (1819–1884) und Ludmilla Assing (1821–1880). Der größte Teil ihres Nachlasses ist in der Sammlung Varnhagen überliefert. Neben literarischen Werken, diaristischen Aufzeichnungen, Übersetzungen und Notizen finden sich hier vor allem zahlreiche Briefe an und von Amalia Schoppe, Karl August Varnhagen von Ense, Justinus Kerner, Adelbert von Chamisso, Rahel Varnhagen, Fanny Tarnow u. v. a.

Paweł Zarychta

Literatur

Paweł Zarychta:
Selbstinszenierung und Gedächtnisbildung. Rosa Maria Assing in Briefen und Lebenszeugnissen aus der Sammlung Varnhagen. Edition und Kommentar. 2 Teile.
Berlin u. a. 2021–2022.