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Brief von Fanny Tarnow an Karl August Varnhagen von Ense

Berlin, 27. Juli 1837
Biblioteka Jagiellońska Kraków | SV 241 Tarnow Fanny, Bl. 89 XML-Datei downloaden
Absender/-in
Fanny Tarnow
Empfänger/-in
Karl August Varnhagen von Ense
Datierung
27. Juli 1837
Absendeort
Berlin
Empfangsort
Umfang
1 Blatt
Abmessungen
Breite: 155 mm; Höhe: 230 mm
Foliierung
Foliierung in Bleistift durch die Biblioteka Jagiellońska Kraków.
Herausgeber/-innen
Jadwiga Kita-Huber; Jörg Paulus
Bearbeiter/-innen
Quellenrecherche, Transkription, Auszeichnung nach TEI P5 und Annotation durch Renata Dampc-Jarosz; XML-Korrektur durch Simona Noreik
Bibliographie
Ludwig Stern: Die Varnhagen von Ensesche Sammlung in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin: Behrend & Co. 1911.

Seite „89r“

89

[Karl August Varnhagen]
Fanny Tarnow.
Berlin, den 27. Juli 1837.
Hôtel de Prusse.
Am Donnerstag Morgen.
Ich bin auf der Durchreise nach Freienwalde
wenige Stunden in Berlin, aber so unwohl
daß ich mir die Freude versagen muß, Sie
mein verehrter Freund, aufzusuchen. Hoffent-
lich werde ich auf meiner Rückreise
einige Tage hier weilen können u ich
werde mir dann diese Freude, die zugleich
eine meiner angenehmsten Hoffnungen beim
Antritt dieser Reise war, gewähren können.
– Ich bin leidender, als ich mir selbst zugestehen
mag, es seyn zu würden – man fühlt eben
im Alter bei jedem neuen Schmerz, wie
mürbe Einen Menschen Leiden gemacht haben. –
Die Hoffnung darf ich mir wohl nicht erlauben
Sie mal in Freienwalde zu sehen? – es ist
ein kleiner u bequemer Ausflug – der Besuch
einer Oasis im Berliner Sommer Stadtleben.
Mir könnte durchaus gar nichts Erfreulichers
in Freienwalde begegnen, als wenn ich
das Glück hätte, Sie dort zu sehen.
Mit der aufrichtigsten Verehrung
empfehle ich mich Ihnen zum freundlichen
Andenken bestens
u.
gehorsamst.
Fannÿ Tarnow

Seite „89v“