Brief von Fanny Tarnow an Karl August Varnhagen von Ense
Weißenfels, August 1833
Seite „83r“
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[Karl August Varnhagen] Fanny Tarnow.
V.
V.
Weissenfels. Im August 33.
Als ich vor 8 Tagen von einer kleinen
Reise zurückkam, fand ich Ihren Brief
und das, für mich unschätzbare Geschenk,
vor, mit dem Sie, mein theurer Freund,
mich beehrt haben, u nicht bis heute
würde ich gezögert haben, Ihnen dafür
den tief empfundensten Herzensdank
zu sagen, wenn mich nicht der Eindruck
den dies durchaus unvergleichliche Buch
auf mich macht, mich nicht uebewältigt
hätte. Sie hätten der Unvergeßlichen
u Unersetzlichen nie ein edleres
u ihrer würdigendes Denkmal
setzen können – dies ist meine
Reise zurückkam, fand ich Ihren Brief
und das, für mich unschätzbare Geschenk,
vor, mit dem Sie, mein theurer Freund,
mich beehrt haben, u nicht bis heute
würde ich gezögert haben, Ihnen dafür
den tief empfundensten Herzensdank
zu sagen, wenn mich nicht der Eindruck
den dies durchaus unvergleichliche Buch
auf mich macht, mich nicht uebewältigt
hätte. Sie hätten der Unvergeßlichen
u Unersetzlichen nie ein edleres
u ihrer würdigendes Denkmal
setzen können – dies ist meine
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wahrste Ueberzeugung u ich kann das Gefühl,
mit dem ich manches Blatt dieses Buches
gelesen u wieder gelesen habe, nur ein
andächtiges nennen, denn jedes Gefühl der
Bewunderung der reichen Geistesgaben eines
Staubgeborenen, ist der Andacht verwandt.
Wie bedaure ich die Menschen, die den
reichen Schatz der Wahrheit u der erhabenen
Großsinnigkeit, der uns in diesen Blättern
mitgetheilt wird, nicht zu erkennen, nicht
zu würdigen, sich seiner nicht in aller
Fülle des Denkens u der Liebe zu er-
freuen wissen.
mit dem ich manches Blatt dieses Buches
gelesen u wieder gelesen habe, nur ein
andächtiges nennen, denn jedes Gefühl der
Bewunderung der reichen Geistesgaben eines
Staubgeborenen, ist der Andacht verwandt.
Wie bedaure ich die Menschen, die den
reichen Schatz der Wahrheit u der erhabenen
Großsinnigkeit, der uns in diesen Blättern
mitgetheilt wird, nicht zu erkennen, nicht
zu würdigen, sich seiner nicht in aller
Fülle des Denkens u der Liebe zu er-
freuen wissen.
Ich halte mich nicht fähig, ein des Gegenstandes
würdiges Wort öffentlich unter dies Denkmal
der seltensten Frau u des seltensten ehelichen
Verhältnisses sagen zu können – es würde mir
selbst nie genügen. – Vielleicht wird es meinem
Herzen aber doch Bedürfniß, es zu thun
u dann lesen Sie es mit Nachsicht. Meine
würdiges Wort öffentlich unter dies Denkmal
der seltensten Frau u des seltensten ehelichen
Verhältnisses sagen zu können – es würde mir
selbst nie genügen. – Vielleicht wird es meinem
Herzen aber doch Bedürfniß, es zu thun
u dann lesen Sie es mit Nachsicht. Meine
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meine Bewunderung für sie, giebt mir An-
spruch darauf. –
Welche Erhebung, welchen Trost würde
es mir gewähren, mit Ihnen von ihr
reden zu können.
Mit den treuesten Gesinnungen unwan-es mir gewähren, mit Ihnen von ihr
reden zu können.
delbarer Hochachtung
Ihre
Freundin
Fannӱ.
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An
den Herrn Geheimen Legationsrath
u Ritter
Varnhagen von Ense.