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Brief von Amalie von Helvig an Karl August Varnhagen von Ense

Berlin, 1. August 1826
Biblioteka Jagiellońska Kraków | SV 84 Helvig Amalie von, Bl. 20 XML-Datei downloaden
Absender/-in
Amalie von Helvig
Empfänger/-in
Karl August Varnhagen von Ense
Datierung
1. August 1826
Absendeort
Berlin
Empfangsort
Berlin
Umfang
1 Blatt
Abmessungen
Breite: 120 mm; Höhe: 195 mm
Foliierung
Foliierung in Bleistift durch die Biblioteka Jagiellońska Kraków.
Herausgeber/-innen
Jadwiga Kita-Huber; Jörg Paulus
Bearbeiter/-innen
Quellenrecherche, Transkription, Auszeichnung nach TEI P5 und Annotation durch Agnieszka Sowa; XML-Korrektur durch Simona Noreik
Bibliographie
Ludwig Stern: Die Varnhagen von Ensesche Sammlung in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin: Behrend & Co. 1911.

Seite „20r“

20

[Karl August Varnhagen]
Amalie von Helvig.
Berlin, den 1. August 1826.

Ein Spaziergang, den mein Mann gestern Abend
bis um 10 Uhr verlängerte, hielt mich ab, wie ich
es mir vorgenommen, Frau v. Varnhagen noch nach
dem Theater zu besuchen, und die schon beträcht-
liche Hitze dieses Morgens, wo man ihr doch
auch nicht zu früh kommen darf – mag mich
entschuldigen daß ich mich schriftlich an Sie wende,
lieber Herr von Varnhagen, um Sie zu ersuchen
beiliegendes Blättgen zum Druk in der Spene-
rischen Zeitung freundlichst zu befördern. Man
hat es von mir gewünscht über die Ausstellung
für die Griechen
etwas zu sagen um wo möglich
noch das Publikum darauf aufmerksam zu
machen – es findet sich in dem Blatte wohl
nichts was nicht das Imprimatur zu erhalten
hoffen dürfte – daher ich Sie damit zu belästigen
wage – Die bewußten Verse
bitte ich mir
wieder aus – sollten Sie jedoch sie an die
Redaction des Gesellschafters geben wollen, so
bin ich es herzlich zufrieden. Dieser hat doch
wieder ein andres Publikum als das vom
Morgenblatt wohin ich das Gedicht
bereits ge-
sendet habe – und da es nur darauf ankommt
den Gedanken unter die Leute zu bringen, so

Seite „20v“

dürfte der wiederholte Abdruk nicht schaden. Wollen
Sie für diesen Fall gütigst das Wort: Streit
in Leid verwandeln so kann ja ohne Anstoß
das übrige durchschlüpfen.
Ich sage Ihnen im Voraus meinen verbindlichsten
Dank für die Bemühungen welche Ihre mir
schon bewiesene Güte mich veranlaßt Ihnen
aufzubürden und verbleibe hochachtungsvoll

den 1ten August
1826.
Ihre
ergebenste Dienerin
Amalie v Helvig
geborne Freÿin v Imhoff