Nimm diese Farben
o. O., o. D. -
Wilhelmine Lorenz
Seite „1r“
[Karl August Varnhagen]Wilhelmine Lorenz
an Fr. v. Chézy.
an Fr. v. Chézy.
Nimm diese Farben, zu Gestalten
Laß zart sie unter Deiner Hand erblühn;
Im Sfährenlichte schöner Ahnung glühn. –
Nicht aus des Indus lechzenden Gefilden,
Nicht, wo des Lebens Hauch in Eis erstarrt,
Magst Du dir Formen leihen zu Gebilden
Die, zu erschaffen, stolz Dein Pinsel harrt.
Dem Lorbeerkranz, der Deine Schläfe schmückt,
Seÿ freundlich leis ein Blättchen abgepflückt –
Und mit ihm paare sich die Immortelle
Die hell und schön auf Deiner Stirne thront,
(Im Stolz sich blähend ob der schönen Stelle
Mit der Dir Mit- und Nachwelt ihrem Namen lohnt.)
Hierzumit verbinde sich aus vaterländischem Haine,
Der Eichenzweig, des deutschen Weibes Zier Zier;
Laß zart sie unter Deiner Hand erblühn;
Im Sfährenlichte schöner Ahnung glühn. –
Nicht aus des Indus lechzenden Gefilden,
Nicht, wo des Lebens Hauch in Eis erstarrt,
Magst Du dir Formen leihen zu Gebilden
Die, zu erschaffen, stolz Dein Pinsel harrt.
Dem Lorbeerkranz, der Deine Schläfe schmückt,
Seÿ freundlich leis ein Blättchen abgepflückt –
Und mit ihm paare sich die Immortelle
Die hell und schön auf Deiner Stirne thront,
(Im Stolz sich blähend ob der schönen Stelle
Mit der Dir Mit- und Nachwelt ihrem Namen lohnt.)
Hierzumit verbinde sich aus vaterländischem Haine,
Der Eichenzweig, des deutschen Weibes Zier Zier;
Seite „1v“
Daß er mit Ruhm und Ewigkeit sich eine,
Sag’, wem gebührt er würdiger als Dir?
Ein kleines Blümchen noch winkt in der Ferne,
– In zartem Aetherblau, in lichtem Sonnenschein –
Es wagt sich nicht, und möchte doch so gerne
Von Deiner Hand zum Strauß gewunden seÿn!
Vergönne ihm, daß es bescheiden stehe
[Wo], Ruhm, Unsterblichkeit und Treu sich rankt
Zu einer Wurzel; wenn es dort am Boden schwank
So sag’s im Namen Dir, um was ich flehe! –
Wilhelmine Lorenz.
Sag’, wem gebührt er würdiger als Dir?
Ein kleines Blümchen noch winkt in der Ferne,
– In zartem Aetherblau, in lichtem Sonnenschein –
Es wagt sich nicht, und möchte doch so gerne
Von Deiner Hand zum Strauß gewunden seÿn!
Vergönne ihm, daß es bescheiden stehe
[Wo], Ruhm, Unsterblichkeit und Treu sich rankt
Zu einer Wurzel; wenn es dort am Boden schwank
So sag’s im Namen Dir, um was ich flehe! –