Brief von Fanny Tarnow an Ludmilla Assing
Berlin, [21.] April 1851
Seite „9r“
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[Ludmilla Assing]Fannÿ Tarnow, Berlin, April 1851.
Am 2ten Osterfeiertag.
Meiner lieben, freundlichen Ludmilla bringt
dies Blättchen den freundlichsten Morgengruß
von einer alten Freundin, die leider von der
Gicht so gelähmt ist, daß sie, wenigstens für die
ersten Tage ihres Hierseÿns darauf Ver-
zicht leisten muß, ihre Freunde aufsuchen
zu können. Ich wünsche aber so herzlich Sie
zu sehen, daß ich mir die Bitte erlaube mich
durch Ihren Besuch zu erfreuen u nicht wahr
Liebe? Sie lassen mich nicht vergebens
bitten. Sagen Sie auch dem verehrten Onkel
meinen hochachtungsvollen Gruß u gedenken
Sie meiner liebevoll.
Fannÿ Tarnow.
dies Blättchen den freundlichsten Morgengruß
von einer alten Freundin, die leider von der
Gicht so gelähmt ist, daß sie, wenigstens für die
ersten Tage ihres Hierseÿns darauf Ver-
zicht leisten muß, ihre Freunde aufsuchen
zu können. Ich wünsche aber so herzlich Sie
zu sehen, daß ich mir die Bitte erlaube mich
durch Ihren Besuch zu erfreuen u nicht wahr
Liebe? Sie lassen mich nicht vergebens
bitten. Sagen Sie auch dem verehrten Onkel
meinen hochachtungsvollen Gruß u gedenken
Sie meiner liebevoll.