Brief von Fanny Tarnow an Rosa Maria Assing
[Hamburg], [nach dem 5. Mai 1816 und vor dem 30. September 1816]
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Assing.
Mit recht gemischtem Gefühl, Theuerste, lege ich Ihnen [###]
vor, ob ich meinen morgenden Abend bei Ihnen zubringen
darf? –
u Wehmuth bei dem Gedanken, daß ich Ihnen auf lange
Zeit Lebewohl sagen soll, theilen sich in mein Gefühl. Es ist
unaussprechlich süß Menschen zu begegnen, zu denen man
sich wahrhaft hingezogen fühlt u von denen man es fühlt,
daß man zu ihnen gehört – aber das Scheiden u Abreisen
– ach es thut so wehe!
vor, ob ich meinen morgenden Abend bei Ihnen zubringen
darf? –
Freude ueber die Hofnung Sie u Ihren Gatten zu sehen
u Wehmuth bei dem Gedanken, daß ich Ihnen auf lange
Zeit Lebewohl sagen soll, theilen sich in mein Gefühl. Es ist
unaussprechlich süß Menschen zu begegnen, zu denen man
sich wahrhaft hingezogen fühlt u von denen man es fühlt,
daß man zu ihnen gehört – aber das Scheiden u Abreisen
– ach es thut so wehe!
Frau Bertheau, bei der ich heut zum Abschied bin, trägt mir auf
sie, wenn Sie morgen zuhause sind, gleichfalls bei Ihnen anzumelden –
Von Herzensie, wenn Sie morgen zuhause sind, gleichfalls bei Ihnen anzumelden –
Ihre
Fannÿ.
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An
Frau Doctorin Assing.