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Brief von Amalia Schoppe an Rosa Maria Assing

[Hamburg], 18. Oktober 1825
Biblioteka Jagiellońska Kraków | SV 230 Schoppe Amalia, Bl. 116 XML-Datei downloaden
Absender/-in
Amalia Schoppe
Empfänger/-in
Rosa Maria Assing
Datierung
23. Januar 1825
Absendeort
Hamburg
Empfangsort
Hamburg
Umfang
1 Blatt
Abmessungen
Breite: 125 mm; Höhe: 195 mm
Foliierung
Foliierung mit Bleistift durch die Biblioteka Jagiellońska Kraków.
Herausgeber/-innen
Jadwiga Kita-Huber; Jörg Paulus
Bearbeiter/-innen
Quellenrecherche, Transkription, Auszeichnung nach TEI P5 und Annotation durch Paweł Zarychta; Korrektur durch Simona Noreik
Bibliographie
Ludwig Stern: Die Varnhagen von Ensesche Sammlung in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin: Behrend & Co. 1911.

Seite „116r“

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Assing
Meine theure Rosa!

Statt selbst zu kommen, Du Beste, sende ich Dir mein neu-
estes, eben angelangtes Werk
und bitte Dich, es als
Beweis meiner nie endenden Liebe anzunehmen; es ist
in 3 Bänden; auch ein Exemplar meiner „Verwaisten“

lege ich an, damit Du meine Bücher vollständig
habest, bis auf die „Eugenie“
, wovon ich selbst nur
Ein Exempl: habe.

Der Grund meines heutigen Nichtkommens liegt in
meinem Befinden; die Wange ist mir ganz an-
geschwollen, die Drüsen am Halse thun so weh,
daß ich bei der geringsten Berührung derselben
schreien möchte und dabei plagen mich Kopfschmer-
zen, so daß es Unsinn wäre, mich diesem
Wetter, selbst wenn ich einen Wagen nähme,
auszusetzen. Zu allem diesen gesellt sich noch
ein gewöhnliches Uebel der armen Frauen;
kurz, ich mag nichts denken, als das Bett,
aus dem ich nur hervorkroch, um Dir diese
Worte zu schreiben und einen nothwendigen
Geschäftsbrief, der heute zur Post muß.
Du wirst mir nicht zürnen, sondern mich gü-
tigst entschuldigen: allem diesen ist ganz so,
wie ich es Dir schrieb.
Grüß mir meinen strengsten Rezensenten;
Gott behüte die arme Scribentin vor gleichen,
die ihre Meinung drucken lassen! Uebrigens
hat er in vielen Dingen recht.
Deine Amalia.
d. 18tn Oct. = 25.

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