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Sidonie Baronesse von Seefried

Sidonie von Seefried entstammte einer fränkischen Freiherrenfamilie. Im Jahr 1803 wurde sie als Tochter des Königlich Bayerischen Regierungsrates Christian Carl Ludwig I. Josef von Buttenheim und dessen Frau Louise, geb. von Soden (1781–1816) geboren. Sie war die Schwester der später als Schriftstellerin bekannten Franziska von Tauffkirchen zu Guttenbrunn-Engelburg. Über ihr Leben ist nur wenig bekannt, unter anderem dass sie seit ihrer Jugend mit dem Schriftsteller August von Platen befreundet war. Beide tauschten sich in Gesprächen und in Briefen auch über ihre literarischen Arbeiten aus. Sidonie von Seefried blieb zeitlebens unverheiratet und führte – soweit es ihre familiären Verpflichtungen zuließen – ein recht unabhängiges Leben. Sie unternahm viele Reisen innerhalb Deutschlands wie auch nach Österreich und Frankreich, wobei Paris „immer das Ziel [ihrer] Wünsche“ (SV233 Seefried Sidonie von, 15.02.1835, Bl. 1v) und ihr „geistige[s] Paradies“ (SV233 Seefried Sidonie von, 16.03.1837, Bl. 2r) blieb.

Die Verbundenheit mit Frankreich teilte sie mit der Schriftstellerin Helmina von Chézy. Diese lernte Sidonie von Seefried vermutlich Anfang der 1830er Jahre kennen, woraus sich ein langjähriger Briefwechsel entwickelte. Gemeinsame Gesprächsthemen waren die jeweils eigenen literarischen Arbeiten beider Frauen, Bitten seitens Sidonie von Seefrieds um Empfehlungsschreiben für bekannte literarische Größen in Paris wie Heinrich Heine und George Sand, aber auch persönliche Zuwendungen, wie beispielsweise Besorgungen für Helmina von Chézy bezüglich deren Witwenpension in Paris. Sidonie von Seefried partizipierte damit am breitangelegten Kontaktnetzwerk Helmina von Chézys in Frankreich. Im Sommer 1837 beabsichtigte sie erneut sich für mehrere Monate in der französischen Kulturmetropole aufzuhalten, wobei ein persönliches Treffen mit dem Romancier Victor Hugo sowie ein längerer Aufenthalt bei dessen Schwägerin Louise Rose Julie Dudival de Montferrier Ziele ihrer Reise sein sollten. In diesem Kontext berichtete Sidonie von Seefried Helmina von Chézy auch, dass sie Hugos „Les Chants de crepuscule“ (Brüssel 1835) ins Deutsche übersetzt hatte und das Werk mit Hilfe der Freundin dem Dichter zu Ehren herausgeben wollte. Andere kleine Erzählungen und Gedichte von Sidonie von Seefried erschienen verstreut unter anderem in der von Albert Büssel herausgegeben Zeitschrift „Antiope“, in der auch ihre Schwester Franziska publizierte, in August Lewalds „Europa“ sowie in der „Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode“.

Betty Brux-Pinkwart

Literatur

Briefe von und an Sidonie von Seefried, 1825–1852.
Bayerische Staatsbibliothek München. Plateana 71.c. Nachlass von August Graf von Platen-Hallermünde (1796–1835).

Sidonie von Seefried an Heinrich Heine, 17.12.1834. In: Heinrich Heine Säkularausgabe. Werke. Briefwechsel. Lebenszeugnisse. Abteilung III. Bd. 24. Hrsg. von der Klassik Stiftung Weimar und dem Centre National de la Recherche Scientifique in Paris.
Berlin 1974, S. 282.

Max Mendheim:
„Tauffkirchen-Engelburg, Franziska Gräfin von“. In: Allgemeine Deutsche Biographie 37 (1894), S. 453.