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Elise von Hohenhausen

Elise von Hohenhausen wurde am 4. November 1789 als Tochter des Generals und Militärschriftstellers Adam Ludwig von Ochs und seiner Frau Sophie von Ochs geb. Schödde in Waldau geboren. Als Zwanzigjährige wurde sie mit dem Freiherrn Leopold von Hohenhausen, dem damaligen Unterpräfekten in Eschwege, verheiratet. 1816 debütierte sie mit der auf Betreiben ihres Mannes in Münster erschienenen Gedichtsammlung „Frühlingsblumen“. Im selben Jahr zog Elise von Hohenhausen nach Minden, wo sie schnell zu einer zentralen Figur des geselligen Lebens wurde. 1817 begründete ihr Mann das Mindener „Sonntagblatt, eine vaterländische Zeitschrift zur Belehrung und Unterhaltung aus dem Gebiete des Schönen und Nützlichen“. Die Blütezeit der literarischen Karriere Elises ist eng mit diesem Periodikum verknüpft, in nahezu jedem Heft finden sich Publikationen von ihr, darunter ihre ersten Übersetzungen englischer Literatur. In den Jahren 1820–1824 lebte sie in Berlin, wo sie in ihrem Haus Unter den Linden einen der wichtigsten literarischen Salons der Stadt führte, zu dessen Gästen u. a. Fanny Mendelssohn, Wilhelm Hensel, Adelbert von Chamisso, Rahel und Karl August Varnhagen und Heinrich Heine gehörten, dessen Talent Elise von Hohenhausen früh erkannte und förderte. 1824 kam sie wieder nach Minden zurück, wo sie die nächsten 20 Jahre verbrachte. Elise von Hohenhausen war als Übersetzerin tätig, aus ihrer Feder erschienen zuerst Übersetzungen u.a. der Werke von Lord Byron und Walter Scott, später auch von Edward Young und Alfred Tennyson. Seit 1844 lebte sie in Kassel und nach dem Tod ihres Mannes 1848 bei ihrer Tochter Elise Rüdiger zuerst in Minden, dann in Frankfurt an der Oder, wo sie am 2. Dezember 1857 starb.

In Berlin machte Elise von Hohenhausen die persönliche Bekanntschaft mit Helmina von Chézy, mit der sie zuvor schon korrespondiert hatte. Ein Briefwechsel ist in der Sammlung Varnhagen von 1819 bis 1850 nachweisbar (einige ihrer Briefe sind nicht datiert).

Katarzyna Szarszewska

Literatur

Markus Hänsel:
Elise von Hohenhausen (1789–1857): Übersetzerin, Dichterin und Mutter – Ein Lebensbild im Biedermeier.
Frankfurt am Main 1984.

Hans Jürgen Rehfeld:
„Elise von Hohenhausen – ein Charakter ‚einnehmender ’ edler Weiblichkeit“. In: Salonfähig. Frauen in der Heine-Zeit. Hrsg. von Beate Borowka-Clausberg.
Heidelberg 2016, S. 41–53.