Brief von Caroline Pichler an Helmina von Chézy
[Wien], [zwischen 1823 und 1830]
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[Karl August Varnhagen]Karoline Pichler.
Das häßliche Wetter der vorigen Woche und sehr gedrängte
litterarische Geschäfte, welche gerade in den letzten 14 Tagen
sich von mir häuften, machten es mir unmöglich, wie
ich mir vorgenommen hatte, Sie zu besuchen, und Ihnen
selbst die Nachricht von Ihrer guten Alten
mahl habe ich nach Ihrer Weisung ins Spital hinüberge-
schickt. Das erstemahl wieß man den Bedienter an eine
ganz andre Nummer, und als er den folgenden Tag wieder
hinüberging um sie in diesem Zweyten Zimmer auszusuchen
sagte man ihm sie sey schon abgeschrieben und habe das Spital
verlassen. So war es mir dann nicht möglich Ihrem Wünsche
zu entsprechen, so fern ich es gewollt hätte, und mich der Person
ein Bischen anzunehmen.
Das freundlichere Wetter wird, wie ich hoffe auch auf die Gesundheitlitterarische Geschäfte, welche gerade in den letzten 14 Tagen
sich von mir häuften, machten es mir unmöglich, wie
ich mir vorgenommen hatte, Sie zu besuchen, und Ihnen
selbst die Nachricht von Ihrer guten Alten
zu bringen. Zwey-
mahl habe ich nach Ihrer Weisung ins Spital hinüberge-
schickt. Das erstemahl wieß man den Bedienter an eine
ganz andre Nummer, und als er den folgenden Tag wieder
hinüberging um sie in diesem Zweyten Zimmer auszusuchen
sagte man ihm sie sey schon abgeschrieben und habe das Spital
verlassen. So war es mir dann nicht möglich Ihrem Wünsche
zu entsprechen, so fern ich es gewollt hätte, und mich der Person
ein Bischen anzunehmen.
Ihrer Söhne günstig eingewirkt haben, so wie mir Grf Mailath
und Hammer sagten, bey denen ich mich erkundigt, sind sie
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bereits besser. Ich wünsche Ihnen herzlich Glück dazu und freuemich dieß nächstens persönlich thun zu können, sobald ich nur
ein bißchen aus dem Wust von Correcturen, Abschreiben
u so, die die Vollendung der beyden ersten Theile meines
Romans
erforderten, herauskommen kann. Bis dahin leben
Sie recht wohl, mit der größten Achtung
den 22ten
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An Frau v Chezy
Wohlgebohren