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Brief von Amalia Schoppe an Rosa Maria Assing

[Winterhude], 16. Juni 1829
Biblioteka Jagiellońska Kraków | SV 230 Schoppe Amalia, Bl. 135 XML-Datei downloaden
Absender/-in
Amalia Schoppe
Empfänger/-in
Rosa Maria Assing
Datierung
16. Juni 1829
Absendeort
Hamburg
Empfangsort
Hamburg
Umfang
1 Blatt
Abmessungen
Breite: 210 mm; Höhe: 258 mm
Foliierung
Foliierung mit Bleistift durch die Biblioteka Jagiellońska Kraków.
Herausgeber/-innen
Jadwiga Kita-Huber; Jörg Paulus
Bearbeiter/-innen
Quellenrecherche, Transkription, Auszeichnung nach TEI P5 und Annotation durch Paweł Zarychta; Korrektur durch Simona Noreik
Bibliographie
Ludwig Stern: Die Varnhagen von Ensesche Sammlung in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Berlin: Behrend & Co. 1911.

Seite „135r“

135

Assing
Meine vieltheure Rosa!

Dein heutiges Briefchen hat mir große, innige Freude gemacht und mit der heißesten
Sehnsucht sehe ich Dir und den Kindern am Donnerstag entgegen. Wir wollen frohe,
schöne Tage mit einander verleben und uns der guten Stunden freun.
Was die Matratzen anbetrifft, so nehme ich Dein gütiges Anerbieten nicht nur
mit Dank an, sondern bitte Dich, die beiden kleinen Bettstellen der Kinder,
nebst Zubehör, am Donnerstag Morgen auszustellen, wo ich sie dann abholen
lassen und zu Schiff, mit unsern Milchern, herausbringen lassen will,
was gar keine Unbequemlichkeit verursacht und noch wenigere Kosten.
Die Kinder bleiben dann in ihren gewohnten Betten, schlafen getrennt,
wie Du es wünschest, und Du selbst bleibst auch in Deiner Ruhe und Bequem-
lichkeit. Mit dem Zurückschicken, das hoffentlich noch lange ausbleiben soll,
geht es dann eben so leicht.

Assing thut sehr wohl daran, Dich zu treiben, die schönen Tage zu genießen,
denn sie sind wirklich köstlich!
Am Donnerstag siehst Du dann auch noch mein wohlgetroffenes Portrait, wovon
ein Kupfer-Abdruck bald Dein Zimmer zieren soll; schon Freitag geht es
nach Leipzig, um von Fleischmann gestochen zu werden.
Es kommt zu dem
Buche „Das Leben Elisabeth der Heiligen, Landgräfin von Thüringen“,
woran
ich jetzt eben mit großem Eifer schreibe, denn vorgestern fing ich es
an, und am 12ten Julÿ muß es spätestens in Leipzig sein; einige Mor-
genstunden wirst Du mich nun schon missen müssen, aber auch nur
einige, da ich so früh schon zu arbeiten gewohnt bin, wenn Ihr Andern
noch der Ruhe pflegt.

Ich bin herzlich froh zu Deiner Zusage, meine geliebte Rosa!

Deine treue

Amalia.

Dienstag Nachmittag d. 16tn Junÿ
1829.

Seite „135v“