Brief von Elise Rächler an Helmina von Chézy
Nordhausen, 15. August 1820
Seite „1r“
[Karl August Varnhagen]Elise Ehrhardt
an Fr. v. Chézy
an Fr. v. Chézy
[Karl August Varnhagen]1820.
Hochverehrte Frau!
Wie sehr geehrt und erfreut ich mich fühle,
durch Ihr gütiges Schreiben und die darin
enthaltene Aufforderung, so mischt sich
gleichwohl wahrhafte Beschämung in diese
angenehmen Gefühle. Die gerechte Ursache
derselben werden Sie in beykommenden
kleinen Gedichten finden, die ich nur
mit Zagen Ihrer Prüfung unterwerfe.
durch Ihr gütiges Schreiben und die darin
enthaltene Aufforderung, so mischt sich
gleichwohl wahrhafte Beschämung in diese
angenehmen Gefühle. Die gerechte Ursache
derselben werden Sie in beykommenden
kleinen Gedichten finden, die ich nur
mit Zagen Ihrer Prüfung unterwerfe.
Durch den Tod eines innigstgeliebten
Vaters im vorigen Frühjahr
gebeugt, jetzt eben nur [von] einer
schweren Krankheit – Scharlach und
Nervenfieber – wieder erstanden
fühle ich mich außer Stande, bis zu
der bestimmten Zeit der Einsendung
für das Heft Ihrer Iduna
etwas Rechtes, etwas dem schönen
Vaters im vorigen Frühjahr
tief
gebeugt, jetzt eben nur [von] einer
schweren Krankheit – Scharlach und
Nervenfieber – wieder erstanden
fühle ich mich außer Stande, bis zu
der bestimmten Zeit der Einsendung
für das Heft Ihrer Iduna
etwas Rechtes, etwas dem schönen
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Kranze meiner edlen Schwestern Würdiges
zu liefern. Erlange ich aber durch
Gottes Güte meine vorigen Körper-
und Geisteskräfte wieder – nun dann
würde Ihre gütige Einladung für
nach welcher ich am liebsten wirken
möchte.
zu liefern. Erlange ich aber durch
Gottes Güte meine vorigen Körper-
und Geisteskräfte wieder – nun dann
würde Ihre gütige Einladung für
nach welcher ich am liebsten wirken
möchte.
Betrachten Sie, verehrte Frau, in-
liegende Kleinigkeiten als Beweis,
wie gern ich auch nur ein unbedeu-
tendes Blümchen von mir in dem schönen Kranze
erblicken möchte. Wählen Sie, was
Ihnen annehmbar scheint.
Übrige bitte ich gelegentlich zurück.
liegende Kleinigkeiten als Beweis,
wie gern ich auch nur ein unbedeu-
tendes Blümchen von mir in dem schönen Kranze
erblicken möchte. Wählen Sie, was
Ihnen annehmbar scheint.
Um Das
Übrige bitte ich gelegentlich zurück.
Was das Honorar betrifft, so er-
lauben Sie mir, das offene Geständniß –
daß ich mir noch nie darüber eine Bestim-
mung zutraute, sondern dieses immer
Sache meines Vaters war – und die Bitte,
da er für mich dahin ist! doch dieses
lauben Sie mir, das offene Geständniß –
daß ich mir noch nie darüber eine Bestim-
mung zutraute, sondern dieses immer
Sache meines Vaters war – und die Bitte,
da er für mich dahin ist! doch dieses
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Mal gütigst an seiner Stelle für mich
darüber zu verfügen! Was Sie bestimmen
werden, werde ich dankbar anerkennen.
darüber zu verfügen! Was Sie bestimmen
werden, werde ich dankbar anerkennen.
Im vorigen Jahre hatte ich Hoffnung in
Gesellschaft des Vaters Dresden zu sehen –
vielleicht wäre mir dann auch die Freude
Ihrer persönlichen Bekanntschaft geworden.
Jetzt scheint mir dieser Wunsch durch das
Schicksal sehr in die Ferne gerückt
zu seyn – doch wird er stets Lieblings-
wunsch mir bleiben.
Hochverehrte Frau!
Gesellschaft des Vaters Dresden zu sehen –
vielleicht wäre mir dann auch die Freude
Ihrer persönlichen Bekanntschaft geworden.
Jetzt scheint mir dieser Wunsch durch das
Schicksal sehr in die Ferne gerückt
zu seyn – doch wird er stets Lieblings-
wunsch mir bleiben.
Nordhausen den 15. August
1820.
1820.
Elise Ehrhardt.